Mastektomie: Ablauf, Nachsorge und Risiken

Mastektomie: Ablauf, Nachsorge und Risiken

Körperliches Wohlbefinden ist ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität. Für Transmenschen kann der biologische Körper eine regelrechte Belastung darstellen und einem positiven Körpergefühl und der individuellen Identität entgegenstehen. So kann die weibliche Brust für Transmänner, genderfluide oder nonbinäre Menschen ein Störfaktor sein. Sie verleiht dem Oberkörper ein weibliches Aussehen und lässt sich durch Kleidung nur schwer kaschieren. Selbst wenn es gelingt, die Brust zu „verstecken“, bleibt das unangenehme Gefühl für die Betroffenen bestehen. Dementsprechend ist die Mastektomie für einen Großteil der Frau-zu-Mann-transidenten Menschen einer der wichtigsten und bedeutsamsten Schritte im Rahmen der geschlechtsangleichenden Maßnahmen. Dabei wird die weibliche Brust entfernt und eine natürlich aussehende, harmonische Maskulinisierung angestrebt. Wir zeigen Ihnen, wie die Operation abläuft.

Vorbereitung: eingehende und ehrliche Aufklärung beim Facharzt

Vor jeder Behandlung steht ein ausführliches Beratungsgespräch, bei dem die Patient:innen umfassend über den Eingriff aufgeklärt werden. Zunächst stellt sich natürlich die Frage, welche Behandlung für die individuellen Wünsche und den jeweiligen Befund die richtige ist. Dr. med. Loos ist erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und informiert die Patient:innen anhand des persönlichen Gesprächs darüber, mit welchen Methoden das gewünschte Ergebnis erzielt werden kann. Außerdem erläutert er sorgfältig und ehrlich, wie der Eingriff durchgeführt wird, welche Risiken bestehen können und welche Ergebnisse zu erwarten sind.

Eine realistische Vorstellung vom Behandlungsergebnis ist enorm wichtig – ohne eine solche ausführliche und seriöse Beratung sollte keine Behandlung durchgeführt werden. Wir legen großen Wert darauf, dass Sie vor der Behandlung genau wissen, was mit dem Eingriff auf Sie zukommt und welche Risiken damit verbunden sein können.

Sind spezielle Maßnahmen vor der Mastektomie notwendig?

Ob und welche Maßnahmen oder ärztlichen Gutachten vor einer Mastektomie notwendig sind, wird individuell geprüft und besprochen. In der Regel sollten Sie etwa ein bis zwei Wochen vor der Operation keine blutverdünnenden Medikamente mehr einnehmen. Bitte besprechen Sie dies mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Außerdem sollten Sie nicht rauchen und keinen Alkohol trinken.

Die Mastektomie wird in der Regel stationär durchgeführt. Sie werden einen Tag vor der Operation in unsere Klinik aufgenommen und bleiben nach der OP etwa zwei bis drei Nächte bei uns. So können wir Ihr Befinden und den Verlauf nach dem Eingriff optimal kontrollieren und Sie auf die weitere Nachsorge zu Hause vorbereiten.

Wie läuft eine Mastektomie in der KASG ab?

Die operative Entfernung der weiblichen Brust dauert etwa zwei bis drei Stunden und wird in Vollnarkose durchgeführt. Die Schnittführung wird vor der OP mit Ihnen besprochen und auf der Haut markiert. Ziel der Behandlung ist es, der Brust eine männliche Form zu geben. Dazu wird die Brustdrüse entfernt und eventuelle Fettdepots in der Brust reduziert. Zusätzlich wird der Hautmantel gestrafft, sodass ein natürliches und harmonisches Ergebnis einer flachen Brust entsteht. Je nach Ausgangsbefund kann auch die Brustwarze entsprechend verkleinert werden, damit sie zur „neuen Brust“ passt.

Narbenverläufe bei der Mastektomie

Ganz ohne Narben geht es bei einer Mastektomie leider nicht. Wir planen die Operation sorgfältig und führen sie mit modernen, sicheren und möglichst narbensparenden Verfahren durch. Dennoch muss bei einer Mastektomie Gewebe operativ entfernt werden, was Spuren hinterlässt.

Lage und Größe der Narben hängen von der Ausgangsbrust ab. Kleinere Brüste können zum Beispiel oft mit einem periareolären Schnitt entfernt werden. Dabei wird der Zugang kreisförmig um die Brustwarze gelegt und die Brustdrüse sowie überschüssiges Gewebe durch diesen Schnitt entfernt. Da die Narben an der Grenze zwischen Warzenhof und Haut der Brust liegen, sind sie üblicherweise kaum sichtbar.

Bei mittelgroßen und großen Brüsten ist jedoch in der Regel ein horizontaler Schnitt erforderlich, um das entsprechende Gewebe zu entfernen und das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die entstehenden Narben verblassen im Laufe des Heilungsprozesses. Mit der richtigen Nachsorge und Pflege verheilen sie sehr gut und werden so unauffällig wie möglich. Sie sollten sich jedoch darauf einstellen, dass nach einer solchen Operation sichtbare Narben zurückbleiben können.

Treten nach der OP Schmerzen auf?

An erster Stelle steht für uns, dass Sie sich während der gesamten Behandlung bei uns sicher und wohl fühlen. Ihre Sicherheit und Zufriedenheit sind uns sehr wichtig. Deshalb entwickeln wir für alle unsere Patient:innen ein individuelles und bedarfsorientiertes Schmerzkonzept. Während der Operation merken Sie nichts von der Behandlung. Sobald die Narkose nach der OP abklingt, können vorübergehende Schmerzen im Brustbereich auftreten – zum Beispiel beim Bewegen der Arme. Da das Schmerzempfinden bei jedem Menschen unterschiedlich ist und auch der Operations- und Heilungsverlauf individuell sind, lässt sich im Voraus nicht zuverlässig sagen, ob und wie stark Schmerzen auftreten werden.

Wir stehen Ihnen vor, während und nach der Mastektomie jederzeit zur Seite und möchten Ihnen die Behandlung natürlich so angenehm wie möglich machen. Deshalb besprechen wir gern mit Ihnen die Möglichkeiten der Vorbeugung und Linderung von postoperativen Schmerzen (z. B. durch Schmerzmittel).

Erfahrungsgemäß klingen die postoperativen Schmerzen bereits nach wenigen Tagen ab, sodass dann keine weiteren Medikamente mehr notwendig sind. Das Gefühl nach den ersten Tagen beschreiben unsere Patient:innen häufig als starken Muskelkater, der unangenehm sein kann, sich aber aushalten lässt.

Wie lange dauert die Heilung? Und wie sieht die Nachsorge nach der Mastektomie aus?

Patient:innen sind etwa ein bis zwei Wochen nach der Mastektomie gesellschaftsfähig. Die vollständige Heilung dauert jedoch mehrere Monate. Zur Unterstützung wird ein spezielles Kompressionsmieder getragen (ca. acht Wochen). Körperliche Belastung und Sport sollten frühestens nach zwei bis drei Monaten wieder aufgenommen werden. Für eine optimale Narbenheilung sollten außerdem Scher- und Zugkräfte auf den Brustbereich so gering wie möglich gehalten werden. Auch auf Sonne, Solarium und Sauna sollte für mindestens zwei bis drei Monate nach der Operation verzichtet werden.

Gibt es Risiken bei einer Mastektomie?

Risiken und Komplikationen können bei keiner Operation völlig ausgeschlossen werden. Selbstverständlich wird die Mastektomie in unserer Klinik professionell und unter hohen Sicherheitsvorkehrungen von Dr. med. Loos durchgeführt. Häufige vorübergehende Beschwerden nach der Operation, auf die Sie sich einstellen sollten, sind Schwellungen, Rötungen, Blutergüsse und Spannungsgefühle oder Bewegungsschmerzen. Unmittelbar nach der OP kann sich der Bereich auch taub anfühlen. Die Sensibilität bildet sich in der Regel im Laufe des Heilungsprozesses wieder zurück, seltener können Störungen zurückbleiben.

Seltene, aber dennoch zu berücksichtigende Komplikationen einer Mastektomie sind: Nachblutungen, Wundheilungsstörungen, auffällige Narben, Entzündungen und Infektionen.

Individuelle Beratung in der KASG Karlsruhe – wir sind für Sie da!

Sie möchten mehr über die Mastektomie erfahren und sich individuell beraten lassen? Dann vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch in der KASG Karlsruhe. Dr. med. Loos nimmt sich gern Zeit, um Sie zu informieren und Ihre Fragen zu beantworten. Wir freuen uns auf Sie!