Bruststraffung in Karlsruhe

Eine Operation zur Bruststraffung (Mastopexie) dient sowohl der Linderung psychischen Leidensdrucks als auch der Linderung körperlicher Beschwerden bei ausgeprägten Hängebrüsten.  Hängebrüste können entweder angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens, z.B. durch den natürluchen Alterungsprozess, Schwangerschaften oder starke Gewichtsschwankungen entwickeln.

Entstehung und Befund

Betroffene Frauen beklagen zumeist ihre im Verhältnis zum Körper zu kleinen Brüste und haben oft große Probleme mit ihrem Selbstverständnis als Frau. Diese Zweifel am eigenen Körper und das daraus entstehende schwache Selbstwertgefühl führen zu einem erheblichen Leidensdruck, der bei jahrelanger Dauer zu seelischen Störungen oder Erkrankungen führen kann. Viele Frauen vermeiden alle Aktivitäten, bei denen  Rückschlüsse auf die Größe ihrer Brust gezogen werden könnten (Sport, Schwimmbadbesuche, "Sex nur mit T-Shirt", etc.). Die Partnersuche und das Sexualleben werden nicht selten in Mitleidenschaft gezogen.

Von einer Hängebrust spricht man dann, wenn die Brustdrüse und ggf. die Brustwarze über die Unterbrustfalte herabhängen. Hängebrüste können in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden. Bei einer leichten Hängebrust überragt die Brustdrüse nur diskret die Unterbrustfalte nach unten, die Brustwarze liegt oberhalb der Unterbrustfalte. Beim schwersten Hängegrad überragt die Brustdrüse die Unterbrustfalte um mehrere Zentimeter nach unten und die Brustwarze befindet sich am tiefsten Punkt der Brust. Häufig finden sich auch Asymmetrien bezüglich des Hängegrades oder/und des Brustvolumens.

Hängebrüste können erblich sein, werden jedoch auch durch starke Gewichtsschwankungen verursacht. Meist kommt es allerdings nach Schwangerschaften zur Entstehung von schlaffen Hängebrüsten. Man spricht dann von einer Involutionsatrophie: Das Brustdrüsengewebe entwickelt sich nach Schwangerschaft und Stillzeit übermäßig zurück und es verbleiben leere, schlaffe Hautschläuche.

Bei ausgeprägten Hängebrüsten können die oben genannten körperlichen Probleme wie offene Stellen unter der Brust, einschneidende BH-Träger, Einklemmungen der Brüste im BH und Rückenbeschwerden auftreten. Hier ist eine Bruststraffung medizinisch notwendig, auch wenn keine stark vergrößerte Brust vorliegt.

Motivation

Die Einstellung und Motivation der Patientin stellen wichtige Faktoren für den Erfolg einer operativen Brustkorrektur dar. Der Befund, der korrigiert werden soll, muss tatsächlich Sie selbst stören und darf Ihnen nicht von anderen eingeredet worden sein. Unter den richtigen Voraussetzungen kann die operative Korrektur einer Brustfehlbildung Ihr persönliches Wohlbefinden stark verbessern, den Leidensdruck und damit auch die seelischen Probleme mindern.

In den Medien oder im Bekanntenkreis treten teilweise "variable" Trends auf. Diese sollten die Entscheidung für eine Bruststraffung keinesfalls beeinflussen. Die Behandlung sollte immer aus persönlichen Gründen und Motivationen gewünscht sein.

UNTERSUCHUNG

Vor der Brust-OP sollte Ihr allgemeiner Gesundheitszustand, in Abhängigkeit von Ihrem Alter und eventuellen Vorerkrankungen, untersucht werden. Eine Blutuntersuchung muss auf jeden Fall durchgeführt werden, unter Umständen ein EKG oder eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes. Die Gesellschaft für Senologie empfiehlt, ab einem Alter von ca. 30 Jahren vor der Operation eine Brustkrebsvorsorge bei einem Gynäkologen oder Radiologen durchführen zu lassen (bei familiären Belastungen immer!). Bei der Auswahl eines geeigneten Arztes können wir Ihnen durch das Ärztenetzwerk der Klinik am Stadtgarten gerne helfen.

Während der ausführlichen Beratungsgespräche und der körperlichen Untersuchung erklären wir Ihnen den Befund ausführlich. Wir nehmen uns die Zeit, die Sie für alle Ihre Fragen brauchen. Wir sprechen mit Ihnen über das geplante operative Vorgehen und mögliche Behandlungsalternativen oder Alternativoperationen. Ist die Verwendung von Implantaten vorgesehen, so legen wir zusammen mit Ihnen bei den Vorgesprächen die Größe und die Form fest, die das Implantat haben soll.

Hinweis: Bei der Neuaufnahme in eine private Krankenversicherung muss ein liegendes Brustimplantat unbedingt angegeben werden.

Hinweis: Wird eine Beamtenlaufbahn angestrebt, sollte kein Brustimplantat verwendet werden, da dies nach unseren Erfahrungen eine Verbeamtung ausschließt.

Narkose

Bruststraffungen werden in der Klinik am Stadtgarten ausschließlich in Vollnarkose operiert, auch wenn der operative Eingriff technisch in Lokalanästhesie durchgeführt werden könnte. Wir bevorzugen die Vollnarkose, um für die Patientin eine entspannte und angenehme, angstfreie Atmosphäre zu schaffen, in der die Operation sicher durchgeführt werden kann. Für die anästhesiologische Betreuung (Narkose) steht der Facharzt für Anästhesie, Herr PD Dr. med. Heimo Wissing, ein hochmodern eingerichteter Narkosearbeitsplatz zur Verfügung. Herr PD Dr. med. Heimo Wissing wird Sie ebenfalls beraten und betreuen, falls nach der Operation eine Schmerzlinderung notwendig sein sollte.

Aufenthalt

In der Klinik am Stadtgarten stehen Sicherheit und Patientenkomfort an erster Stelle. Bruststraffungen werden deshalb während eines stationären Aufenthaltes (meist zwei Nächte) durchgeführt. Die Wundheilung kann durch die körperliche Schonung und die sofort an die Operation anschließende Weiterbehandlung durch Kühlen und Entzündungshemmung beschleunigt und die Erholungszeit verkürzt werden. Falls (in sehr seltenen Fällen) mögliche Komplikationen auftreten sollten, können wir diese sofort erkennen und reagieren.

PLANUNG UND DURCHFÜHRUNG DER OPERATION

Unmittelbar vor der Operation werden Sie erneut untersucht und die Befunde und der geplante Eingriff nochmals erklärt. Falls Sie Fragen oder Ängste haben, können Sie diese gerne aussprechen. Wenn alle Fragen beantwortet sind, wird die Linie für den Hautschnitt und eventuelle Hilfslinien auf Ihre Haut gezeichnet.

Welche Operationstechnik angewendet wird, bestimmt der Hängegrad der Brust. Die verschiedenen OP-Techniken unterscheiden sich äußerlich durch den Narbenverlauf. 

Die Narben können ausschließlich um die Brustwarze, um die Brustwarze und nach unten bis zur Unterbrustfalte oder bei stark hängenden Brüsten zusätzlich in der Unterbrustfalte verlaufen. Die Brustwarze wird niemals komplett entfernt. Neben der Entfernung überschüssiger Haut wird während der Operation die Brustdrüse neu geformt. Bei sehr stark erschlafften Brüsten mit wenig Brustvolumen kann ggf. auch ein Brustimplantat oder eine spätere Eigenfetttransplantation notwendig werden, um ein ansprechendes Ergebnis zu erreichen.

In der Klinik am Stadtgarten wird nach einem klaren Konzept mit stufenweisem Vorgehen zur individuellen Verbesserung der Brustform und -größe gearbeitet. Das Konzept wurde in Anlehnung an wissenschaftliche Studien entwickelt und hat sich bei sehr vielen Patientinnen bewährt.

Möglichkeiten der Bruststraffung

Periareoläre Bruststraffung

Hier wird Haut rund um die Brustwarze entfernt; die Narbe verläuft kreisförmig um die Brustwarze herum. So gelingt es gleichzeitig, die häufig vergrößerten Brustwarzen zu verkleinern. Außerdem wird die Brustdrüse mit Nähten geformt. Diese Straffungsmethode wird verwendet, wenn nur ein geringer Hautüberschuss vorhanden ist oder bei Brustfehlbildungen (z.B. bei der tubulären Brust); hier in Verbindung mit einer Brustdrüsenentfaltung. Bei stärker ausgeprägten Hängebrüsten ist diese Technik nicht ausreichend, weil dann zu viel Haut um die Brustwarze entfernt werden müsste (was zu einer platten, unschönen Brustform führen würde).

Vertikale Bruststraffung

Hier wird der Schnitt um die Brustwarze herum und dann senkrecht nach unten (meist bis zur Unterbrustfalte) geführt. Üblicherweise wird Haut sowohl um die Brustwarze als auch im unteren Bereich der Brust entfernt. Die Brustwarze wird häufig nach oben versetzt und kann gleichzeitig verkleinert werden. Die Brustdrüse wird neu geformt, indem sie unter der Haut in drei Teile geteilt wird. Dadurch kann der mittlere Drüsenteil, der die Brustwarze trägt, entweder nach oben genäht (klassische Methode nach Lejour-Technik) oder ohne die Brustwarze nach oben geklappt werden (Autoprothese). Das verschobene Drüsenstück wird mit Nähten am großen Brustmuskel fixiert. Ziel einer vertikalen Bruststraffung ist es, die Form der Hängebrust zu verbessern, indem Drüsengewebe und Brustwarze angehoben werden. Diese Technik eignet sich zur Straffung von Brüsten mit mittlerem Hautüberschuss und Hängegrad.

Invertiertes T

Diese Technik wird bei ausgeprägten Hängebrüsten mit viel Hautüberschuss im unteren Brustbereich angewandt, da auf diese Weise auch in der Horizontalen überschüssige Haut entfernt werden kann. Zu den Schnitten um die Brustwarze und von dort aus senkrecht nach unten kommt hier ein Schnitt in der Unterbrustfalte. Abhängig vom Hängegrad der Brust wird der Schnitt von der Mitte der Unterbrustfalte nach außen geführt, gegebenenfalls auch über die ganze Länge der Unterbrustfalte. Auch bei dieser Methode wird die Brustdrüse geformt (sog. Brustwarzenstiel), um ein schönes Bild zu erzielen.

Falls bei der Bruststraffung zum Auffüllen von fehlendem Brustvolumen Implantate verwendet werden müssen, können diese über dieselben operativen Zugänge eingebracht werden, über die auch die Bruststraffung durchgeführt wird. Die Implantate werden bei gleichzeitiger Bruststraffung zumeist unter den großen Brustmuskel platziert.

Silikongelimplantate

Silikongelimplantate bestehen aus einer mehrschichtigen Silikonhülle, die mit kohäsivem Silikongel gefüllt ist. Dieses Silikongel hat einen sogenannten Memory-Effekt, der dazu führt, dass das Brustimplantat formstabil ist und auch nach einer gewissen Verformung wieder in die Ursprungsform zurückkehrt. Bei Schäden an der Implantathülle kann das zähe Silikongel durch die Kohäsion (s.o. kohäsives Silikongel) nicht einfach austreten und sich im Körper verteilen, wie dies früher bei flüssigen Silikonfüllungen der Fall war. Selbst bei großen Rissen in Implantaten konnten keine Gesundheitsbeeinträchtigungen festgestellt werden. 

Silikongelimplantate können in verschiedenen Härtegraden ausgewählt werden. Die Implantathülle kann eine glatte oder eine raue Oberfläche aufweisen. Eine glatte Implantatoberfläche soll den Vorteil bieten, dass sich das Implantat bei Bewegung natürlicher verhält. In Europa werden dennoch mehr Implantate mit rauer Oberfläche verwendet, da man davon ausgeht, dass die unerwünschte Kapselfibrose bei rauen Implantatoberflächen seltener auftritt.

Kochsalzimplantate

Eine weitere Möglichkeit ist die Brustvergrößerung mit Kochsalzimplantaten. Sie unterscheiden sich von den Silikongelimplantaten lediglich durch ihre Füllung. Im Vergleich zu Silikongelimplantaten sind Kochsalzimplantate wenig formstabil und geben der Brust eine eher unnatürliche Haptik, fühlen sich also weniger natürlich an. Ein weiterer Unterschied zu Silikongelimplantaten besteht in der häufig geringeren Haltbarkeit. Schon bei geringfügigen Beschädigungen der Implantathülle tritt die Kochsalzlösung aus und wird vom Körper aufgenommen.

Brustimplantate gelten als Medizinprodukte der Klasse III und unterliegen damit einer CE-Norm. In der Klinik am Stadtgarten werden ausschließlich Materialien von marktführenden Herstellern verwendet. Brustimplantate werden fast ausschließlich von der Firma Allergan bezogen, die bei Silikonimplantaten auch eine Zulassung in den USA besitzt. Die Zulassung in den USA (sog. FDA-Zulassung; die FDA ist die äußerst strenge und kritische amerikanische Gesundheitsbehörde) bietet den Vorteil, dass die verwendeten Implantate in groß angelegten Patientenstudien auf ihre Sicherheit und Unbedenklichkeit überprüft wurden. Die in der Klinik am Stadtgarten verwendeten Implantate erfüllen diese hohen Standards.

Implantatform und Implantatgröße

Bis Ende der 90er Jahre wurden zur Brustvergrößerung fast ausschließlich runde Implantate verwendet. Heutzutage kommen zunehmend tropfenförmige, auch als anatomisch bezeichnete Implantate zur Anwendung. Die anatomischen Implantate haben den Vorteil, dass eine natürliche Brustform auch dann erreicht werden kann, wenn größere Implantate verwendet werden oder wenn kaum eigenes Brustgewebe vorhanden ist. 

Bei entsprechenden Voraussetzungen kann selbstverständlich auch mit runden Implantaten eine schöne, natürliche Brust geformt werden. Als Grundregel gilt: Je größer das Implantat im Verhältnis zur Brust ist, umso mehr bestimmt es die Form der Brust nach der Operation. 

Das richtige Implantat für jede Brust

Die Ausmaße der vorhandenen Brust, der sogenannte „Footprint“ der Brust sollte von den Ausmaßen des verwendeten Implantats nicht oder nur unwesentlich überragt werden, da die Brust andernfalls unnatürlich aussehen könnte.

Runde Implantate haben einen Durchmesser und eine Projektion, d.h. eine maximale Dicke. Die maximale Projektion liegt bei runden Implantaten in der Mitte des Implantats. Runde Implantate werden bei gleichem Durchmesser in verschiedenen Projektionen hergestellt (moderate Projektion, volle Projektion, extra volle Projektion). Dies bedeutet, dass mit zunehmender Projektion bei gleichem Durchmesser die Implantate immer mehr die Form einer Halbkugel annehmen.

Tropfenförmige Implantate haben eine Höhe, eine Breite und ebenfalls eine Projektion. Bei anatomischen Implantaten liegt die maximale Projektion im unteren Bereich. Anatomische Implantate ähneln also mehr der natürlichen Brustform. Anatomische Implantate werden bei gleicher Höhe und Breite ebenfalls in unterschiedlichen Projektionen gefertigt (flache Projektion, moderate Projektion, volle Projektion, extra volle Projektion). Hier wird der Anstieg vom flachsten zum höchsten Punkt des Implantats mit zunehmender Projektion immer steiler. Bei den anatomischen Implantaten gibt es zusätzlich noch die Auswahl zwischen längs-ovalen, eher runden und quer-ovalen Formen.

Bei Bruststraffungen werden in der Klinik am Stadtgarten meistens anatomische Implantate verwendet, da auch bei gestrafften Brüsten die Brustwarzen eher im unteren Bereich der Brust liegen. Bei der Verwendung von runden Implantaten würde der Volumenzuwachs der Brüste oberhalb der Brustwarze liegen und damit auf lange Sicht zu einem unnatürlichen Aussehen der Brüste führen.

Eigenfetttransplantation

Wenn zusätzlich zu einer Bruststraffung eine Vergrößerung der Brust gewünscht wird, kann dies außer mit Brustimplantaten auch durch eine Eigenfetttransplantation erfolgen. Eine Eigenfetttransplantation kann jedoch nur „zweizeitig“ erfolgen, das heißt in einem weiteren Eingriff ca. 6 Monate nach der Bruststraffung.

Bei der Eigenfetttransplantation wird an einer oder mehreren Körperstellen Fettgewebe abgesaugt und dann vielschichtig in kleinen Portionen in verschiedene Regionen der Brust eingespritzt (unter oder in den Brustmuskel, zwischen Brustmuskel und Brustdrüse, direkt unter die Haut). In die Brustdrüse selbst wird normalerweise kein Fettgewebe eingespritzt, da dies zu Mikroverkalkungen führen könnte, was die Aussagekraft einer später eventuell durchgeführten Mammographie erschweren könnte.

Limitierende Faktoren für eine Eigenfetttransplantation sind das vorhandene Fettgewebe und der Hautmantel der Brust. Um eine Brustvergrößerung von mehr als einer Körbchengröße zu erzielen, sind meist mehrere Sitzungen erforderlich.

Studien haben gezeigt, dass bei Verwendung der Wasserstrahl-assistierten-Liposuktion (WAL; eine Technik zur Fettentnahme) ca. 60% des transplantierten Fettgewebes dauerhaft in der Brust bleiben. Die WAL wird auch in der Klinik am Stadtgarten sowohl für alleinige Fettabsaugungen als auch bei Fetttransplantationen verwendet.

Abschließend werden Drainagen gelegt, die Wundsekret und kleinere Nachblutungen ableiten. Diese Drainagen können, in Abhängigkeit von der Fördermenge, zumeist nach 2 Tagen entfernt werden. Die Haut wird mit selbstauflösenden Fäden intrakutan (=innerhalb der Hautschicht) vernäht. Bei dieser Technik sind nur an den Enden der Nähte Fadenschlaufen sichtbar.

Risiken

In erfahrener, geübter Hand und wenn die üblichen Sicherheitsvorschriften und -standards eingehalten werden, treten Komplikationen nur selten auf. Wie bei jeder Operation können jedoch auch bei einer fachgerecht durchgeführten Bruststraffung Komplikationen wie Infektionen, Wundheilungsstörungen, Gefühllosigkeit der Brustwarze oder der ganzen Brust, gesundheitliche Störungen z.B. durch austretendes Silikongel, Thrombosen, Embolien oder Narkosezwischenfälle auftreten. 

Bei der Verwendung von Silikongel-Implantaten können spezifische Komplikationen wie ein Implantatdefekt (verschleißbedingte Schädigungen der Hülle) oder eine sogenannte Kapselfibrose auftreten. Bei jedem eingesetzten Brustimplantat bildet der Körper um das Implantat herum eine Kapsel aus Bindegewebe aus. Diese hält das Implantat an seinem Platz, was erwünscht ist. Allerdings kann sich die Kapsel aus bislang weitestgehend unbekannten Gründen auch verdicken und schrumpfen, was als Kapselfibrose bezeichnet wird und nicht erwünscht ist. Kapselfibrosen können sich als Verhärtung und/oder Verformung der Brust zeigen und gelegentlich Schmerzen verursachen.

In der Klinik am Stadtgarten liegt die Rate an operationsbedürftigen Kapselfibrosen (Grad III und IV nach Baker) seit dem 01.07.2008 unter 1%.

Sowohl bei Silikongel- als auch bei den mit Kochsalzlösung gefüllten Implantaten zeigt die Erfahrung, dass sie im Laufe des Lebens ein oder mehrmals ausgewechselt werden müssen. Seriöse Implantat-Hersteller sprechen von einer Haltbarkeit der Implantate von 10-20 Jahren und geben auch nur für diesen Zeitraum Garantie.

In der Klinik am Stadtgarten werden ausschließlich Brustimplantate der marktführenden Firma Allergan verwendet.

Häufigkeit der Operationsrisiken

Gelegentlich: Wundheilungsstörungen, nässende Wunden, flächige Blutergüsse, anfängliche leichte Asymmetrien, geringfügig verbreiterte und verdickte Narben, leichte Narbenasymmetrien, anfängliche Gefühlsstörungen im Bereich der Brust, Spannungsgefühl, kurzfristige Behinderung der Brustatmung, kurzfristige Bewegungseinschränkung der Arme,  Schwellung, kurzfristiges Fremdkörpergefühl, Kapselfibrose, Verschiebung oder Verdrehung des Implantats

Selten: Größere operationsbedürftige Blutergüsse oder Wundheilungsstörungen, Absterben von Haut, Fettgewebe oder der Brustwarze, Infektionen und Abszessbildung im Implantatlager, überschießende Narbenbildung, Keloide, dauerhaftes Spannungsgefühl oder anhaltende Schmerzen, dauerhafte Behinderung der Brustatmung oder Armbewegung, langanhaltende oder bleibende Gefühlsstörungen im Bereich der Brust, dauerhafte Asymmetrien der Brust, dauerhaftes Fremdkörpergefühl, Implantatschäden, Thrombosen

Äußerst selten: Großer Blutverlust, Bluttransfusion, Verletzung innerer Brustkorborgane (Lunge, Herz, Pneumothorax), Lungenembolie, Intensivbehandlung, bleibende schwerwiegende körperliche Schäden bis hin zur Behinderung, schwere Narkosezwischenfälle, Lungenentzündung, Schlaganfall

Durch Komplikationen können Folgekosten entstehen, da die gesetzlichen Krankenkassen nur teilweise für Kosten aufkommen, die durch Komplikationen nach kosmetischen Eingriffen entstehen (§ 52 Sozialgesetzbuch V). 

Die Beihilfestelle (vgl. Beihilfeverordnung des Landes Baden-Württemberg) oder Heilfürsorge der Beamten lehnt eine Kostenbeteiligung bei Folgekosten nach „kosmetischen Eingriffen“ in der Regel ab. Diese Einschränkungen treffen nur dann zu, wenn der operative Korrektureingriff nicht zwingend medizinisch notwendig ist.

Hinweis: Es besteht die Möglichkeit, die oben genannte Eigenbeteiligung oder Folgekosten über eine spezielle Versicherung abzudecken. 

Nachbehandlung

Die individuelle Nachbehandlung wird ausschließlich von Ihrem behandelnden Ästhetisch-Plastischen Chirurgen in der Klinik am Stadtgarten in Karlsruhe oder in der Privatpraxis in Baden-Baden durchgeführt. Falls Ihr Heimatort zu weit von der Klinik am Stadtgarten entfernt liegt, können wir Ihnen durch unser deutschlandweites Netzwerk für die Nachbehandlung gerne einen Kollegen nahe an Ihrem Wohnort empfehlen.

Nachbehandlungstermine stehen üblicherweise 1, 2 und 6 Wochen sowie 6 Monate nach der Operation an. Bei Problemen steht Ihnen jedoch Ihr behandelnder Arzt jederzeit - auch an den Wochenenden und nachts - zur Verfügung.

Die während der Operation eingebrachten Drainagen werden schon während des stationären Aufenthaltes, meist am Entlassungstag, entfernt. Das Hautnahtmaterial muss in der Regel nicht entfernt werden, da die Fäden auflösbar sind; lediglich die Sicherungsknoten müssen nach 2 Wochen abgeschnitten werden. Nach der Operation sollte 6 Wochen lang ein Spezial-BH getragen werden. Abhängig von der Sportart soll ca. 6 Wochen kein Sport getrieben werden.

Zur Unterstützung empfiehlt sich die Behandlung durch eine medizinische Kosmetikerin oder Physiotherapeutin mit manueller Lymphdrainage und verschiedenen Haut- und Narbenpflegelotionen, um die Heilung zu beschleunigen. Auf diesem Gebiet arbeitet die Klinik am Stadtgarten mit spezialisierten Instituten und Spa-Einrichtungen, z.B. dem Brenners Medical Spa in Baden-Baden eng zusammen. Überschießende Narbenbildung kann mit Silikongel-Folien oder Silikon-Salbe behandelt werden.

Bei Ihrer Entlassung aus der Klinik am Stadtgarten erhalten Sie einen detaillierten Nachbehandlungsplan.

Hinweis: Bei allen Straffungsoperationen ist unmittelbar nach der Operation die endgültige Brustform noch nicht erreicht. In manchen Fällen sehen die Brüste zunächst ein wenig unnatürlich und „operiert“ aus. Im Verlauf der ersten Wochen und Monate nach der Operation ergibt sich dann ein Ausformen der Brüste. Das endgültige kosmetische Ergebnis ist nach etwa 9-12 Monaten erreicht.

Ausfallzeit

Die Ausfallzeit richtet sich nach Ihren Lebensgewohnheiten, Lebensumständen und dem ausgeübten Beruf. Aus medizinischer Sicht empfiehlt es sich, nach der Brustoperation mindestens 2 Wochen Urlaub zu nehmen. Eine Krankschreibung kann nur bei medizinischer Notwendigkeit der Operation erfolgen.

Da häufig junge Mütter Eingriffe zur Brustkorrektur vornehmen lassen, ist es in solchen Fällen sehr hilfreich, wenn der Partner oder eine andere Person für 2 Wochen nach der Operation zur Versorgung der Kinder und des Haushalts zur Verfügung steht.

OP-Dauer
ca. 80-180 Minuten

Narkoseart
Vollnarkose

Klinikaufenthalt
stationär, mindestens 2Übernachtungen

Schonzeit
ca. 1-2 Wochen

Narben
rund um die Brustwarze, zusätzlich vertikal nach unten, ggf. auch in der Unterbrustfalte

Schmerzen
bei ausschließlicher Straffung gering, bei Implantaten stärker

Sport
4-6 Wochen kein Sport

Besonderheiten
ab dem 30. Lebensjahr gynäkologische Voruntersuchung empfohlen
Drainageentfernung vor Entlassung, meist am 2. Tag Duschen nach Drainageentfernung,
Baden nach 2 Wochen Entfernung der Nahtknoten nach 2 Wochen
Stütz-BH für 6 Wochen
Kontrollen nach 1, 2, 6 Wochen und nach 6 Monaten, danach jährlich, bei Beschwerden jederzeit; bei Verwendung von Brustimplantaten besteht das Risiko einer erneuten Operation auch nach Jahren

Bewertungen

Lesen Sie Empfehlungen und Berichte von zufriedenen Patienten